Badische Zeitung vom Dienstag, 3. Juli 2007
Ein kultureller Höhepunkt
Beim Schlossparkkonzert hatte Dirigent Bernhard Münchbach den letzten Auftritt in Heimbach
Von unserem Mitarbeiter Siegfried Peter
TENINGEN-HEIMBACH. Das Schlossparkkonzert des Musikvereins Heimbach sei für ihn der kulturelle Höhepunkt des Jahres, sagte der Eigentümer Christian von Elverfeldt am Samstag bei der Begrüßung. Die 26. Auflage dieser Veranstaltung im historischen Ambiente mit dem zum letzten Mal unter der Leitung von Bernhard Münchbach gebotenen Programm hätte allerdings einen besseren Besuch verdient gehabt.
Mit "Flashing Winds" des belgischen Komponisten Jan Van der Roost und der in dem Musical "Fiddler on the Roof" vertonten Geschichte des Milchmanns Tewje ("Anatevka" ) stimmte das Orchester die Zuhörer ein, bevor mit dem Walzer "In lauschiger Nacht" von Carl Michael Ziehrer ein erster Höhepunkt erreicht wurde. Es folgten eine böhmische Polka und der Klassiker aus der Musik der Sklaven in den USA, der "St. Louis Blues" . In der ganzen Welt gespielte Melodien wurden in einem Medley mit Liedern von Frank Sinatra, einer Folge aus dem Musical "A Little Night Music" , und dem aus Brasilien kommenden "Mas que Nada" von Jorge Ben Jor geboten.
In einem gemeinsamen Auftritt spielten das Heimbacher Jugendensemble und die Musikinitiative Weisweil ein Medley mit Liedern von Abba, "Baby Elephant Walk" und den Säbeltanz von Dimitri Schostakowicz.
In den langen und herzlichen Beifall nach dem Marsch "Das Abzeichen" mischte sich auch etwas Wehmut, denn es war der letzte öffentliche Auftritt der Musiker zusammen mit Bernhard Münchbach gewesen. Dieser habe den Musikverein Heimbach vor 13 Jahren in einer schwierigen Zeit übernommen und nach und nach zu immer neuen Höhepunkten geführt, meinte Ortsvorsteher Hans-Bernhard Kradepohl. Besondere Leckerbissen seien dabei die Soloauftritte des Dirigenten als Trompeter gewesen. Unvergessen seien auch der Heimatabend des Jahres 2003 mit der Aufführung des Musicals "Cats" in der vollbesetzten Ludwig-Jahn-Halle und die Wiederholung ein Jahr später aus Anlass der Feier zum 20-jährigen Bestehen der Verschwisterung mit La Ravoir. Er habe mit Bernhard Münchbach viele schöne Konzerte erlebt, aber auch Überraschungen und Experimente mitgemacht, sagte der Ehrenvorsitzende Werner Schulz.
Ein experimentierfreudiger Dirigent sorgte oft für Überraschungen Einmal habe dieser in ein Musikstück eine Pause von drei Minuten eingebaut, in denen auf der Bühne absolute Ruhe geherrscht habe während das Publikum immer unruhiger wurde, ein anderes Konzert sei dem Thema "Wasser und Umwelt" gewidmet gewesen. Er könne sich dem Gesagten nur anschließen, ergänzte der Vorsitzende Jürgen Stiedl. Der Verein werde Bernhard Münchbach in einer internen Feier verabschieden.